Mehr Zukunft. Mehr Qualität. Mehr Schiene. Der Rheinland-Pfalz-Takt 2030+

Rheinland-Pfalz ist schon seit über 30 Jahren Pionier, wenn es um modernen, attraktiven und verlässlichen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) geht. Mit der Bahnreform im Jahr 1994 hat das Land die Weichen gestellt – und seither Maßstäbe gesetzt. Während anderswo über Mobilitätswende noch diskutiert wurde, machte Rheinland-Pfalz einfach Tempo: Der Rheinland-Pfalz-Takt wurde zum Erfolgsmodell – mit einem landesweit abgestimmten Taktfahrplan, optimierten Umstiegen, der Reaktivierung von Bahnstrecken und einem durchdachten, flächendeckenden Angebot.

Seit 1994 profitieren Fahrgäste in allen Regionen des Landes von einem zuverlässigen, klar strukturierten Bahnverkehr – ob in Ballungszentren oder im ländlichen Raum. Das Konzept wird seither fortgeschrieben und wurde im Rahmen des Projektes „Rheinland-Pfalz-Takts 2015“ noch einmal weiter vorangebracht. Das aktuelle Regionalexpress-Netz verbindet seitdem die fünf Oberzentren des Landes mit schnellen Zügen – meist im Stundentakt. Regional- und S-Bahnen sorgen für die Erreichbarkeit auch kleinerer Ortschaften oder Stadtteile, teils an wiedereröffneten oder ganz neu eingerichteten Stationen.

Mit dem neuen Projekt Rheinland-Pfalz-Takt 2030+ (RLPT2030+) geht das Land den nächsten großen Schritt – zielgerichtet, strategisch und gemeinsam mit starken Partnern. Dabei geht es nicht vorrangig um noch mehr Züge, sondern vor allem um ein stabileres, robusteres und noch vernetzteres Bahnangebot. Und der RLPT 2030+ ist noch mehr – er ist vor allem eine Infrastrukturstrategie. Durch den fahrplanbasierten Ansatz soll der Infrastrukturbedarf für die Zukunft abgeleitet werden.

Die Anforderungen an den öffentlichen Verkehr wachsen: Klimaschutz, demografischer Wandel, verändertes Mobilitätsverhalten und der Wunsch nach einfacher, bequemer Anbindung prägen die Zukunft. Das Land Rheinland-Pfalz begegnet diesen Herausforderungen mit einem klaren Plan.

Die Ziele des RLPT2030+ im Überblick

Die nachfolgenden Ziele werden mit dem RLPT2030+-Projekt verfolgt:

1. Komfort durch neue Direktverbindungen erhöhen

Der RLPT2030+ soll bestehende Bahnlinien miteinander verknüpfen. So können gut abgestimmte neue Direktverbindungen geschaffen und die ländlichen Regionen besser mit den Oberzentren verbunden werden. Das verkürzt die Reisezeiten und macht Bahnfahren noch bequemer und komfortabler.

2. Neukonzeption und gezielte Kapazitätssteigerungen

In den Regionen mit besonders hoher Nachfrage werden zusätzliche Kapazitäten geschaffen, beispielsweise indem längere Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Unabhängig von zusätzlichen Fahrten soll der Bahnverkehr so der steigenden Nachfrage gerecht werden.

3. Verbesserte Anschlüsse mit realistischen Umsteigezeiten

Der RLPT2030+ soll die Anschlussbeziehungen im Netz optimieren. Ziel ist es, Wartezeiten zu reduzieren, aber gleichzeitig realistische und verlässliche Umsteigezeiten zu gewährleisten – ohne unnötigen Zeitdruck. Das Ergebnis: bessere Verbindungen und weniger Stress beim Umsteigen.

4. Mehr Resilienz für einen stabileren Fahrplan

Die deutsche Bahninfrastruktur ist in weiten Teilen stark ausgelastet. Das zukünftige Fahrplankonzept soll deshalb widerstandsfähiger gegenüber Störungen sein. Dafür werden robustere Fahrpläne mit ausreichenden Pufferzeiten, strategische Infrastrukturmaßnahmen (z. B. Blockverdichtungen, Weichenverbindungen, mehrgleisiger Ausbau) sowie betriebliche Optimierungen vorgesehen. Das soll die Zuverlässigkeit im ganzen Land erhöhen.

5. Ziel: Umstellung auf lokal emissionsfreie Antriebe

Ein zentraler Bestandteil des Projekts soll die schrittweise Umstellung auf lokal emissionsfreie Antriebe sein. Neben der Elektrifizierung weiterer Strecken sollen moderne Technologien wie Batteriezüge eingesetzt werden. Ziel ist die vollständige Ablösung der heute noch eingesetzten Dieselzüge bis spätestens Ende der 2030er-Jahre – ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Luftreinhaltung.

6. Reaktivierungen gezielt in den Fahrplan integrieren

Mit dem RLPT2030+ werden auch reaktivierte Bahnstrecken frühzeitig und systematisch in den Fahrplan eingebunden. Bereits fest geplant sind u. a. die Strecke Homburg–Zweibrücken, die Trierer Weststrecke wurde bereits reaktiviert. Darüber hinaus befinden sich aktuell neun weitere Strecken in der Reaktivierungsprüfung.

Ein starker Takt für ein starkes Land

Die Entwicklung des Rheinland-Pfalz-Takt 2030+ erfolgt in mehreren Schritten: Zunächst werden die vorhandenen Pünktlichkeitsdaten und Fahrgastzahlen ausgewertet und auf dieser Basis das neue, zukunftsfähige Angebotskonzept erstellt. Dieses Konzept berücksichtigt neben den Ergebnissen der Nachfrageanalysen auch Kundenfeedback, politische Vorgaben sowie technische und infrastrukturelle Anforderungen. Nachdem das Konzept finalisiert und beschlossen ist, erfolgt die praktische Umsetzung.

Die tatsächliche Umsetzung des RLPT2030+ ist eng mit den zur Vergabe anstehenden Verkehrsverträgen verbunden, die Anfang der 2030er Jahre starten. Die neuen Verträge bieten den Rahmen, um die innovativen Fahrpläne, zusätzlichen Kapazitäten und modernen Fahrzeugtechnologien flächendeckend und nachhaltig in Rheinland-Pfalz einzuführen.

Mit dem Rheinland-Pfalz-Takt 2030+ setzt das Bundesland seinen erfolgreichen Weg im Schienenpersonennahverkehr konsequent fort. Das neue Konzept wird maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Menschen – in Stadt und Land – abgestimmt sein. Zudem soll der RLPT2030+ fest in den bundesweiten Fahrplan der Zukunft, den sogenannten Deutschland-Takt eingebunden werden.

Die Botschaft ist: Rheinland-Pfalz will auch in den kommenden Jahrzehnten Taktgeber im Schienenpersonennahverkehr für die Fahrgäste im Land bleiben. Mit einem zuverlässigen, komfortablen und klimafreundlichen Angebot wird das Land zum starken Mobilitätsstandort – heute, morgen und in den Jahren ab 2030.


Mit dem Rheinland-Pfalz-Takt 2030+ in eine starke Zukunft des Nahverkehrs | Mobilität verbindet Rheinland-Pfalz